Öffentliche Kanalnetze stellen mit einer Kanalnetzlänge von ca. 594.334 km meist das größte Anlagevermögen von Städten und Gemeinden dar. Der Wert der privaten Grundstückserschließungsanlagen dürfte in ähnlicher Höhe anzusetzen sein. Hierfür das nötige Bewusstsein zu schaffen, reicht weit über die kommunalpolitischen Entscheider hinaus; auch die Bürger müssen erfahren, wie groß der Wert „ihres“ Vermögens unter der Erde ist. Gleichzeitig muss dieses Vermögen – vergleichbar mit Immobilien – erhalten und technisch auf den aktuellen Stand gebracht werden.

Die neuste DWA-Umfrage zum Zustand der Kanalisation in Deutschland hat ergeben, dass trotz aller Bemühungen ein Fünftel aller öffentlichen Kanäle kurz- bis mittelfristig zu sanieren und 24,8 % noch gar nicht erfasst sind.

Es gibt noch immer viel zu tun. 
Die Aktionsgemeinschaft ‚Impulse pro Kanal, mit 22 Verbänden und Organisationen, hat deshalb Forderungen zugunsten einer funktionsfähigen Wasser- und Abwasserinfrastruktur aufgestellt, die gerade in Zeiten von knapper werdenden Ressourcen wichtiger denn je sind:

• Werterhalt und Erhalt der Funktionsfähigkeit 
• Betriebssicherheit durch Nachweise
• Einbindung der Nachhaltigkeitsaspekte: Ökologie, Ökonomie, Soziales
• Sicherheit des Grundwassers
• Generalentwässerungsplan
• Bürgerinformation und -beratung
• Erhöhung der Inspektionsraten 
• Individuelle Sanierungs- und Erneuerungskonzepte
• Qualitätssicherungsmaßnahmen

Zum Zwecke des Hygiene-, Grundwasser- und Überflutungsschutz setzt sich die Aktionsgemeinschaft ‚Impulse pro Kanal weiter für den Erhalt der Abwassersystem ein. 

Dazu haben sich die Mitglieder am Freitag, dem 12. Februar 2021 unter der Leitung von Diana Klose, Bayerischer Industrieverband Baustoffe, Steine und Erden im Online-Format getroffen. Die bisherigen Aktivitäten im Jahr 2020 wurden dargelegt und die Ergebnisse aus der Umfrage von der DWA und deren Schlussfolgerungen besprochen. 

Damit konnte der Blick in die Zukunft gerichtet werden. Die Ergebnisse aus dem Zukunftsworkshop „Impulse pro Kanal“, der im Herbst 2020 stattfand, wurden von Dr. Markus Lanzerath, Fachvereinigung Betonrohre und Stahlbetonrohre vorgestellt und gemeinsam besprochen. Im Weiteren hat Reinhild Haacker, RSV die Frage nach bundesweiter, dauerhafter Aufmerksamkeit ausgeführt und Perspektiven für eine wirksame Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit dargestellt. 

In der anschließenden Diskussion konnte eine Vorauswahl von konkreten landes- bzw. Bundesweite Maßnahmen-Ideen (zum Beispiel Interview mit Politikern, Social Media Offensive, Forca Umfrage, Homepageerweiterung, PR- und Marketingplan, usw.) getroffen werden. Diese werden nun in einem kleinen Team aufbereitet und zur Abstimmung in einer nächsten Sitzung vorgestellt.